DAS WAR DIE MEDIA­TECH HUB CON­FE­RENCE 2021

Pres­se­mit­tei­lung, Pots­dam, den 12. Novem­ber 2021: Ges­tern Abend ging die drit­te Media­Tech Hub Con­fe­rence 2021 am Tra­di­ti­ons­stand­ort Babels­berg zu Ende. An zwei Kon­fe­renz­ta­gen dis­ku­tier­ten über 80 inter­na­tio­na­le Spea­k­er Mög­lich­kei­ten und Anwen­dun­gen von Media­Tech für Indus­trie und Enter­tain­ment im hybri­den For­mat. Über 650 Teilnehmer:innen ver­folg­ten 35 Stun­den Pro­gramm live im Stu­dio Babels­berg oder online auf der inter­ak­ti­ven Kon­fe­renz­platt­form. Dis­ku­tiert wur­den Best Prac­ti­ces, neu­es­te Inno­va­tio­nen und Zukunfts­vi­sio­nen rund um Medi­en­tech­no­lo­gien in Indus­trie, Enter­tain­ment und Wis­sen­schaft auf drei Bühnen.

„Es war wun­der­bar, nach mona­te­lan­gen Vor­be­rei­tun­gen unse­re Teilnehmer:innen auch wie­der live vor Ort begrüßen zu kön­nen. Das hybri­de For­mat ermög­licht uns zudem, die inter­na­tio­na­le Reich­wei­te und Strahl­kraft unse­rer Kon­fe­renz zu erhö­hen. Ich dan­ke allen Spea­k­ern für ihre Impul­se und Denk­an­stö­ße, die nach­hal­len wer­den“, so Peter Effen­berg, Lei­ter der Media­Tech Hub Con­fe­rence. „Die Dis­kus­sio­nen der Kon­fe­renz zeig­ten, wie groß der Ein­fluss von Media­Tech auf Unter­neh­men ist – aber auch auf die krea­ti­ven Köp­fe dahin­ter, die mit Medi­en­tech­no­lo­gien Zukunft gestal­ten. Es wird immer wich­ti­ger, tech­ni­sche mit mensch­li­chen Kom­pe­ten­zen zu ver­bin­den und zugleich ver­ant­wor­tungs­voll mit Tech­no­lo­gie umzu­ge­hen“, so Effenberg.

Ope­ning Key­notes: Über die Macht der Platt­for­men, Deepf­akes und Syn­the­tic Media

Dar­an knüpften die bei­den Eröff­nungs-Key­notes von Kul­tur­wis­sen­schaft­ler Micha­el See­mann sowie von der Autorin und poli­ti­schen Bera­te­rin Nina Schick an. Am ers­ten Kon­fe­renz­tag sprach See­mann über die Macht von Inter­net-Platt­for­men. Er illus­trier­te, wie die Enter­tain­ment-Indus­trie zum „Front­run­ner“ für die welt­wei­te Platt­for­mi­sie­rung der Wirt­schaft wur­de und wie sich dar­aus eine Infra­struk­tur der Kon­trol­le ent­wi­ckel­te. „Netz­werk ist eine Form von Macht. Aber sobald man Geld ver­die­nen will, muss man auch Kon­trol­le gewin­nen. Sobald du Macht und Kon­trol­le über dein Netz­werk hast, hast du wah­re ‚Plat­form-Power‘.“ Nina Schick sprach in ihrer fas­zi­nie­ren­den Ope­ning Key­note über Medi­en­ma­ni­pu­la­ti­on durch Künstliche Intel­li­genz und eine dro­hen­de, soge­nann­te Info­ka­lyp­se: „Wir befin­den uns in einer KI-Revo­lu­ti­on der Medi­en­ma­ni­pu­la­ti­on. Durch KI erzeug­te syn­the­ti­sche Medi­en – auch bekannt als Deepf­akes – sind eine sehr mäch­ti­ge Waf­fe für Des­in­for­ma­ti­on. Mit den moder­nen Tech­no­lo­gien wird Medi­en­ma­ni­pu­la­ti­on immer ein­fa­cher, bil­li­ger und leich­ter zugäng­lich. Bis 2030 wer­den 90 Pro­zent der Online-Video­in­hal­te syn­the­tisch sein. Wir betre­ten das Zeit­al­ter der Info­ka­lyp­se.“ Um der Medi­en­ma­ni­pu­la­ti­on ent­ge­gen­zu­wir­ken, for­dert Schick, dass Inhal­te zukünftig authen­ti­fi­ziert wer­den, zum Bei­spiel durch Video- Pro­ve­ni­enz-Tech­no­lo­gie. Zum Ende ihrer Key­note setz­te Schick noch einen posi­ti­ven Aus­blick: „Syn­the­ti­sche Medi­en kön­nen zwar von bös­wil­li­gen Akteu­ren als Waf­fe ein­ge­setzt wer­den, sie wer­den aber auch eine kam­bri­sche Explo­si­on an krea­ti­ven Inhal­ten auslösen.“

Das waren die Höhe­punk­te der Indus­try Stage

Zum Auf­takt der Indus­try Stage dis­ku­tier­ten unter ande­rem Malachy Brow­ne von der New York Times und Hol­ger Voll­and von brand eins über die Bedeu­tung von Media­Tech auf die Gesell­schaft – und den Ein­fluss auf jour­na­lis­ti­sche Arbeit. „Bei jedem Inhalt, den wir gene­rie­ren, müssen wir ent­schei­den, was wich­ti­ger ist – Geschwin­dig­keit oder Qua­li­tät“, so Hol­ger Voll­and. Im Panel über die Zukunft der Kon­sum­welt sprach Michae­la Reg­ne­ri vom Online­händ­ler OTTO eindrücklich über digi­ta­le Ver­ant­wor­tung: „Wir arbei­ten dar­an, den Ver­sand so öko­lo­gisch wie mög­lich zu gestal­ten. Aber wir wol­len auch digi­ta­le Ver­ant­wor­tung übernehmen. Wir müssen sicher­stel­len, dass wir KI ver­ant­wor­tungs­voll ein­set­zen.“ Aral Bal­kan, Mitgründer der Small Tech­no­lo­gy Foun­da­ti­on, ergänz­te die Dis­kus­si­on um den Begriff der „Cyborg Rights“, für die er sich als Akti­vist ein­setzt. Er for­dert, dass Men­schen­rech­te auf unse­re tech­no­lo­gi­schen Gerä­te aus­ge­wei­tet wer­den: „Die Men­schen­rech­te schützen unse­re Kör­per, aber unse­re Rech­te gel­ten nicht für die tech­ni­schen Gerä­te, die wir täg­lich nut­zen und auf die wir unse­re Gedan­ken und Ideen übertragen. Des­halb benö­ti­gen wir drin­gend Cyborg Rights.“

Neu­es­te Tech­no­lo­gien auf der Enter­tain­ment Stage

Im Track Pro­duc­tion stell­te Micha­el Cio­ni, Glo­bal Seni­or Vice Pre­si­dent of Inno­va­ti­on von frame​.io aus Los Ange­les, live den neu­es­ten und erst 2021 eingeführten Came­ra2­Cloud-Work­flow vor. Par­al­lel schal­te­te er dafür von Pots­dam Babels­berg nach Irland und Los Ange­les. Über High End Vir­tu­al Pro­duc­tion sprach Char­lie Woeb­cken vom Stu­dio Babels­berg mit Chris­ti­na Cas­pers und Jes­se Kret­schmer von DARK BAY, dem größ­ten Vir­tu­al Pro­duc­tion Stu­dio Euro­pas, in dem aktu­ell die neue Net­flix-Serie „1899“ pro­du­ziert wird. Sie teil­ten exklu­si­ve Ein­bli­cke in die Arbeits­wei­se des Vir­tu­al Pro­duc­tion Stu­di­os und die Mög­lich­kei­ten für High End-Seri­en. „Bei der Pro­duk­ti­on muss man immer Zeit fürs Nach­be­ar­bei­ten und Nach­dre­hen ein­pla­nen. Mit Vir­tu­al Pro­duc­tion sind wir in der Lage, ein­fach wei­ter­zu­dre­hen und die­se Zei­ten auf fast Null zu redu­zie­ren“, so Chris­ti­na Cas­pers von DARK BAY. Über die Pro­duk­ti­ons­rea­li­tä­ten in Deutsch­land dis­ku­tier­ten Tania Rei­chert-Facil­ides vom Stu­dio Ham­burg Enter­pri­ses und Tim Gre­ve von Con­stan­tin Films mit Rowan de Pome­rai von DPP. Sie beleuch­te­ten, was sich in Deutsch­land ver­än­dern muss, um die Zukunft der Film­pro­duk­ti­on mit allen Mög­lich­kei­ten von Media­Tech mit­zu­ge­stal­ten. Tim Gre­ve hob her­vor: „Wir haben kein Tech-Dilem­ma in Deutsch­land, aber wir haben einen Man­gel an Talen­ten und Men­schen mit den rich­ti­gen Fähigkeiten.“

Das war die Part­ner Stage

Live und Online bot die Media­Tech Hub Con­fe­rence in die­sem Jahr erst­mals eine eige­ne Partnerbühne in Zusam­men­ar­beit mit dem Forschungsbündnis dwerft – lin­ked meta­da­ta for media, dem Media­Tech Hub Acce­le­ra­tor und dem Medi­en­in­no­va­ti­ons­zen­trum Babels­berg (MIZ). Hier stell­ten sich Start-ups, For­schungs­pro­jek­te und Medienmacher:innen vor, dar­un­ter Goog­le, BBC, EBU, GEMA und die mabb- Geschäftsführerin Eva Fle­cken. Der Media­Tech Hub Acce­le­ra­tor prä­sen­tier­te das Panel „Visi­ons for the Start-up Eco­sys­tem in Pots­dam and Bran­den­burg“. Abseits des Start-up-Epi­zen­trums Ber­lin wächst in Pots­dam und Bran­den­burg ein vira­les Öko­sys­tem her­an, das vor allem Tech-Start-ups bes­te Ansied­lungs­und Finan­zie­rungs­be­din­gun­gen bie­tet. „An die­sem Stand­ort ver­bin­det sich das Nar­ra­ti­ve mit Tech­no­lo­gie. Dass die­se Ver­bin­dung eine Sym­bio­se ist, zeigt sich bei meh­re­ren Start­ups aus dem Port­fo­lio des Media­Tech Hub Acce­le­ra­tors. Ich plä­die­re sehr dafür, dass wir immer die Band­brei­te im Blick behal­ten“, so Susan­ne Stürmer, Prä­si­den­tin der Film­uni­ver­si­tät Babelsberg.

Ein inter­ak­ti­ves Rah­men­pro­gramm und alle Inhal­te on-Demand bis zum 8. Dezember

Neben dem Pro­gramm auf den Bühnen konn­ten die Teilnehmer:innen ein viel­sei­ti­ges Rah­men­pro­gramm erle­ben: Work­shops ver­mit­tel­ten pra­xis­ori­en­tier­tes Wis­sen zu „Aug­men­ted Rea­li­ty Con­tent“, „digi­ta­len Öko­sys­te­men“ für Unter­neh­men, „Net­work-Dri­ven Work­flows“ und „Vir­tu­al Pro­duc­tion“. Das Net­wor­king Carou­sel und die Match­ma­king Area luden zum Ver­net­zen ein. Darüber hin­aus hat­ten Filmliebhaber:innen im Cine­malovers Cine­ma die Aus­wahl zwi­schen sechs exklu­siv kura­tier­ten Filmen.

Auch nach der Live-Ver­an­stal­tung in Babels­berg geht die Media­Tech Hub Con­fe­rence 2021 wei­ter: Alle Inhal­te sind noch bis zum 8. Dezem­ber über die digi­ta­le Platt­form on-Demand verfügbar. Teilnehmer:innen kön­nen also noch tie­fer ins Pro­gramm ein­tau­chen und wei­ter netzwerken.

Über die Media­Tech Hub Conference

Die Media­Tech Hub Con­fe­rence ist die ein­zi­ge B2B-Ver­an­stal­tung zu Medi­en­tech­no­lo­gien in Deutsch­land. Mit zahl­rei­chen digi­ta­len Tech­no­lo­gien und Geschäfts­mo­del­len im Bereich Audio und Video, prägt Media­Tech wesent­lich unse­re Lebens- und Arbeits­welt. Auf der MTH-Con­fe­rence ver­net­zen wir Know-how aus allen Bran­chen, damit unse­re Teilnehmer:innen die Medi­en­tech­no­lo­gien von heu­te nut­zen kön­nen, um ihr Busi­ness von mor­gen zu gestalten.

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Irmela Wro­ge­mann
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