denton-referenzierung-1790px-x-1190px

Ein Back­up für die Zähne

Den­ton Sys­tems bie­tet eine umfas­sen­de digi­ta­le Prä­ven­ti­on für unser Gebiss und damit der gesam­ten Gesundheit

Ob Bild­da­tei­en, Mails oder Whats­App-Ver­­läu­­fe: Mitt­ler­wei­le haben die meis­ten von uns dank auto­ma­ti­sier­ten Erin­ne­run­gen alle Daten in einer Cloud oder auf exter­nen Daten­trä­gern abge­si­chert. Im Fall eines Ver­lus­tes gehen so wich­ti­ge Arbeits­do­ku­men­te oder Erin­ne­rungs­fo­tos vom letz­ten Urlaub nicht ver­lo­ren. Wie­so machen wir das eigent­lich nicht auch für unse­ren Kör­per? Und ins­be­son­de­re für einen Teil des Kör­pers – unser Gebiss – für das die Wie­der­her­stel­lung in einen Ori­gi­nal­zu­stand gro­ße Aus­wir­kun­gen auf unse­re gesam­te Gesund­heit haben kann?Das Pots­da­mer und Media­Tech Hub Acce­le­ra­tor Start­up Den­ton Sys­tems hat sich dem The­ma Zahn­me­di­zin ange­nom­men und bie­tet in Zusam­men­ar­beit mit Zahnärzt:innen ein aus­ge­klü­gel­tes Back­up-Sys­­tem für unser Gebiss an. „Wir wol­len die eher defek­t­ori­en­tier­te Zahn­me­di­zin zu einem lebens­be­glei­ten­den Prä­ven­ti­ons­kon­zept aus­bau­en.“, erläu­tert Mari­us Lie­fold, einer der Grün­der und CEOs das lang­fris­ti­ge Ziel des Start­ups. Sein Mit­grün­der Den­nis Wag­ner und Mari­us Lie­fold selbst sind bei­de Medi­zin­in­for­ma­ti­ker. Mit einem klei­nen, sehr fach­lich ver­sier­ten Team, dar­un­ter Zahnärzt:innen und Zahntechniker:innen, haben sie Den­ton Sys­tems ent­wi­ckelt, um es nun flä­chen­de­ckend in das zahn­me­di­zi­ni­sche Ange­bot zu inte­grie­ren. Mit­tels eines drei­di­men­sio­na­len Scans und des­sen Ver­mes­sung wird unser Gebiss im Aus­gangs­zu­stand kon­ser­viert – „eine paten­tier­te Metho­de das Gebiss ein­zu­frie­ren“ so die Gründer.

Weni­ger Kopf- und Rücken­schmer­zen durch mehr Zahngesundheit

Das ist aus ver­schie­de­nen Grün­den wich­tig: Wir alle wis­sen, dass gesun­de Zäh­ne von Vor­teil sind. Aber nicht nur Kari­es hat Aus­wir­kun­gen. Vie­le knir­schen oder pres­sen unbe­wusst mit den Zäh­nen. Unser Zahn­schmelz ist das här­tes­te Mate­ri­al im Kör­per und ent­spricht etwa einer Här­te von Gra­nit – aber ist er ein­mal zer­stört (durch Kari­es, durch Abrieb oder durch Unfäl­le) ist er unwi­der­ruf­lich ver­lo­ren. Die Zahn­me­di­zin rekon­stru­iert dann in auf­wen­di­gen Behand­lun­gen unser Gebiss, ohne die Infor­ma­tio­nen über den Ori­gi­nal­zu­stand zu haben. An die­sen müs­sen sich die Zahnärtz:innen in vie­len Behand­lungs­schrit­ten her­an­tas­ten. Das kos­tet Geld, Zeit und im schlimms­ten Fall wei­te­re Schmer­zen. Da die Kon­takt­punk­te und Bewe­gungs­bah­nen der Zäh­ne trotz Behand­lung nur sel­ten mit unse­rem ursprüng­li­chen Gebiss über­ein­stim­men, kann sich das auf unse­re Kör­per aus­wir­ken. Migrä­ne, Kopf­schmer­zen und Rücken­schmerz haben oft ihre Ursa­che in Kie­fer­ge­len­ken – bis hin zur soge­nann­ten Cra­nio­man­di­bu­lä­ren Dys­funk­ti­on. Die Fehl­funk­ti­on wird in Zusam­men­ar­beit der Zahnärtz:innen mit Physiotherapeut:innen behan­delt. Da hilft es, wenn alle auf den ursprüng­li­chen Aus­gangs­zu­stand in Echt­zeit zurück­grei­fen können.
„Ärtz:innen oder Physiotherapeut:innen freu­en sich über sol­che Daten. Jede Ver­sor­gung kann nur bes­ser wer­den, wenn alle Infor­ma­tio­nen vor­lie­gen.“, so Lie­fold. Dazu nimmt das Start­up Daten – ent­we­der vom Gips­mo­dell oder einem Intra­o­ral­scan­ner – mar­kert und refe­ren­ziert sie, bis dar­aus ein drei­di­men­sio­na­ler Refe­renz­kö­per ent­steht, der jeder­zeit über die Den­ton Cloud abge­ru­fen wer­den kann. Zahn­form, Far­be, Posi­ti­on und Kie­fer­stel­lung las­sen sich so repro­du­zie­ren – ein bis­her welt­weit ein­zig­ar­ti­ges Gesamtverfahren.

Mit einem drei­di­men­sio­na­len Modell unse­res Gebis­ses in der Tasche haben wir eine Absi­che­rung. Des­halb hat es sich Den­ton Sys­tems zum Ziel gesetzt, die Bera­tung groß­ma­schig bei Zahnärzt:innen zu inte­grie­ren und emp­feh­len Patient:innen, eine Refe­ren­zie­rung alle drei bis fünf Jah­re durch­füh­ren zu las­sen. So kön­nen früh­zei­tig Ver­än­de­run­gen erkannt wer­den und somit zukünf­ti­ge inten­si­ve und teu­re Behand­lun­gen ver­hin­dert wer­den. Je jün­ger, des­to näher lässt sich das Gebiss im Ori­gi­nal­zu­stand abspei­chern. Aber es lohnt sich auch im spä­te­ren Alter. Selbst Pro­the­sen­trä­ger spa­ren Zeit, wenn dank genau­er Vor­la­ge mit höhe­rer Prä­zi­si­on gear­bei­tet wer­den kann und lebens­be­glei­ten­de Ver­än­de­run­gen früh­zei­tig erkannt werden.

Die Doku­men­ta­ti­ons­lü­cke rund um Patient:innen wird digi­tal geschlossen

Der Ori­gi­nal­zu­stand lässt sich aus der Cloud über jedes End­ge­rät abge­ru­fen. „Uns ist wich­tig, dass die Patient:innen die Daten­ho­heit haben.“, ergänzt CTO Den­nis Wag­ner. Dafür steht ein für Gesund­heits­da­ten sicher­heits­zer­tif­zier­ter Ser­ver mit Stand­ort in Deutsch­land zur Ver­fü­gung. Dort kön­nen Patient:innen neben der Gebiss­scans - wie in einer Drop­box -auch ande­re Unter­la­gen wie Rönt­gen­bil­der, Befun­de oder MRTs hoch­lan­den, um sie jeder­zeit welt­weit zur Hand zu haben. Soll­te man also im Ski­ur­laub bei einem Unfall die Front­zäh­ne ver­lie­ren, könn­ten bereits vor Ort die eige­nen Zäh­ne exakt rekon­stru­iert wer­den. Die Patient:innen ste­hen im Mit­tel­punkt, um sie her­um wird eine Doku­men­ta­ti­ons­lü­cke geschlos­sen, die den Aus­tausch der unter­schied­li­chen medi­zi­ni­schen Dis­zi­pli­nen ver­ein­fa­chen. Auch unnö­ti­ge Strah­len­be­las­tun­gen durch dop­pel­te Rönt­gen­auf­nah­men lie­ße sich so vermeiden.

Dass der Ser­vice gern ange­nom­men wird, haben eine Markt­stu­die im Vor­feld sowie eine Tes­t­ing-Pha­­se in der Zahn­me­di­zin bereits gezeigt. Dar­über hin­aus ist die lang­jäh­ri­ge digi­ta­le Doku­men­ta­ti­on von Zahn­stel­lung und Kie­fer­po­si­tio­nen auch für For­schungs­zwe­cke span­nend. Hier sind per­spek­ti­visch Daten­er­he­bun­gen und Koope­ra­tio­nen geplant.

Mehr über den MTH Blog

Die Medientechnologien der Zukunft werden bereits heute angewendet – nicht nur im Entertainmentbereich sondern in den unterschiedlichsten Branchen. Für unseren MediaTech Hub Potsdam Blog spricht Christine Lentz einmal im Monat mit Tech-Enthusiast:innen, Unternehmer:innen und Forscher:innen und erzählt die Geschichten, die hinter ihren innovativen Geschäftsmodellen, Ideen, Projekten oder Kooperationen stecken.